Eigentlich ist das Kapitel über die Reparatur eingeschlafener Prontor-Verschlüsse von Winfried Büchsenschütz, dem an dieser Stelle mein besonderer Dank gilt. Ich selbst habe nur seine Beschreibung mit den Illustrationen kombiniert.
Die Paxette ist mit einem Prontor-Verschluß in verschiedenen Variationen ausgestattet. Es kommt vor, daß nach langen Jahren des Liegens die langen Zeiten des Verschlusses nicht mehr funktionieren; ab 1/25sec oder 1/10sec bleibt der Verschluß im Zweifelsfall einfach offen.
Bei späteren Paxette-Modellen mit durchgehender Zackenwalze (statt nur einem Zackenrad oben, wie auf der Abbildung zu sehen) ist die Verschlußdemontage sehr viel komplizierter. Dazu muß erst die Halterung der Aufnahmespule abgenommen werden, unter dieser dann die Achse der Zackenwalze herausgezogen werden und die Zackenwalze ausgebaut werden. Leider trifft man beim Zusammenbau nur selten den ovalen Ausschnitt des Antriebszahnrades der Zackenwalze, dann ist Abnahme des Sucherdeckels angesagt.
Nach Lösen der vier Schrauben läßt sich die Fassung des Objektivs abnehmen. Achtung: Auf der rechten Seite der Kamera wird der Drahtauslöser angeschraubt, an der dortigen Klaue ist die Schraube kürzer; dies ist beim Zusammenbau zu beachten. Beim Abziehen der Objektivfassung muß man auf die Halterung des Drahtauslösers achten, die in den rechten oberen Fuß der Fassung ragt. Leichtes Verkanten hilft, da sich die Fassung nicht gerade nach vorne abziehen läßt. |
Cave: Prontor-SVS-Verschlüsse sollten ohne korrekt aufgelegte Zeitenscheibe nicht gespannt werden, da ansonsten die Aufzugs-Übertragungshebel für das Selbstauslöser/M-Sync-Hemmwerk gerne heraushüpfen.
Cave: Und bei Paxetten mit Transporthebel bitte nicht versuchen, denselben zu demontieren. Das ist zwar einfach, vor allem, weil er sich (durch eine vorgespannte ewig lange Spiralfeder) gern selbst zerlegt, der Zusammenbau ist aber extrem friemelig.
Oliver Corff, 12. Oktober 2004